1. bis 3. Woche
Das Wunder geschieht unbemerkt, obwohl sich im Inneren der Frau Ungeheures vollzieht. Eines der 100-500 Millionen Spermien hat die beschwerliche Passage durch den Gebärmutterhals, die Gebärmutter hinauf in einen der Eileiter geschafft und dort eine Eizelle befruchtet.
Drei Tage nach der Befruchtung befindet sich das Ei noch im Eileiter und wandert langsam zur Gebärmutter. Auf der Schleimhaut des Eileiters befinden sich Millionen von Flimmerhärchen, die helfen das Ei in die richtige Richtung zu lenken. Wenn das Ei in der Gebärmutter angekommen ist, also am 3. Tag nach der Befruchtung, ist die kritischste Phase der ersten Tage der Entwicklung überstanden. Das befruchtete Ei, das nun eine Blastozyste geworden ist, sucht sich jetzt einen geeigneten Platz zur Einnistung in der Gebärmutter.
Die Schleimhaut der Gebärmutter ist zwar gut auf die Aufnahme des Eis vorbereitet, doch dieses ist sehr wählerisch. Es braucht oft mehrere Tage, um einen geeigneten Platz zu finden. Wenn die Einnistung dann erfolgt ist, so etwa am 7. Tag nach der Befruchtung, beginnt ein intensiver chemischer Informationsaustausch zwischen der Blastozyste und der Mutter. Hormone, die in der Blastozyste gebildet werden, gelangen in den Blutkreislauf der Mutter. Deshalb kann eine Schwangerschaft schon vor Ausbleiben der Regel mittels einer Blutprobe festgestellt werden. Das befruchtete Ei hat nun einen Durchmesser von ungefähr 0,2 Millimetern.
Wenn Ihr empfänglich für Hormonveränderungen seid, könnt Ihr bereits jetzt Zeichen an Euch wahrnehmen, die auf eine Schwangerschaft hindeuten.
Mit der Einnistung fängt das unvergleichlich enge Verhältnis zwischen Mutter und Kind an. Für Monate werdet Ihr nun nicht nur Sauerstoff und Nahrung miteinander teilen, sondern auch Heiterkeit und Trauer, Streß und Lebensfreude. Der große Augenblick macht sich nicht bemerkbar. Das Wunder findet heimlich, still und leise statt.
4. Woche
Die Blastozyste beginnt sich zu teilen: zum einen zum Embryoblasten - aus dem das Kind - und zum anderen in den Trophoblast - aus dem die Plazenta entsteht. Die frühe Plazenta beginnt sofort, ein Mutterkuchenhormon zu produzieren, nämlich Humanes Choriongonadotropin (HCG). Dieses Hormon teilt den Eierstöcken mit, daß Ihr schwanger seid und keine Eisprünge mehr notwendig sind. Daraufhin bilden die Eierstöcke mehr Gelbkörperhormon (Progesteron) welches die Gebärmutterschleimhaut wachsen läßt und eine Menstruation verhindert. Da HCG nur in der Schwangerschaft vorhanden ist, bauen die handelsüblichen Schwangerschaftstest auf dieses Hormon auf. HCG wird mit dem Urin ausgeschieden und läßt sich bereits eine Woche nach dem Eisprung durch einen Urintest nachweisen.
Mit dem 9. Tag nach der Befruchtung beginnt die Entwicklung zu einem Embryo, die am Ende der 6. SSW abgeschlossen sein wird - wenn er mit 7-8 mm Länge schon 10.000 mal größer ist - als die befruchtete Eizelle.
Kaum zu glauben, daß dieses Wesen, knapp 2 mm lang, in 8 Monaten als kleiner Mensch geboren werden soll.
5. Woche
Eine Schwangerschaft bringt dramatische körperliche und seelische Veränderungen mit sich. Oft werdet Ihr Euch selbst nicht mehr wiedererkennen: Eure Brüste schwellen an und werden empfindlich. Viele Frauen haben auch ein leichtes Ziehen im Bauch, wie vor dem Beginn der Periode - die Gebärmutter fängt an zu wachsen. Ein Großteil der Frauen ist zu ungewohnter Stunde müde und darüber hinaus leicht reizbar. Verantwortlich dafür ist das Hormon Progesteron, das in den ersten Schwangerschaftswochen in besonders hoher Dosis ausgeschüttet wird, um die Muskulatur der Gebärmutter ruhigzustellen und zu verhindern, daß sie den Embryo abstößt. Das Hormon wirkt dabei allerdings auf den gesamten Organismus wie ein Beruhigungsmittel. Auf Grund der stärkeren Durchblutung schwellen auch die Schleimhäute an und mache Frauen fühlen sich jetzt leicht "verschnupft".
Wie entwickelt sich aber nun Euer Kind? Jetzt bildet sich in seinem Rücken das Neuralrohr. Der obere Teil dieses Rohrs verdickt sich zum Gehirn, während aus dem Rest die Wirbelsäule entsteht. Euer Kind ist jetzt ungefähr so groß wie ein Reiskorn und ähnelt eher einem Fisch als einem Menschen :o) Aber es stellt gerade die Weichen für die wichtigsten Details: ein Hals entsteht und ein Kopf, ein Gehirn wird entwickelt und ein Urherz, das sofort zu schlagen beginnt. Auch die ersten Blutzellen und Adern beginnen sich zu entwickeln.
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Eine Meisterleistung ist vollbracht: Am Ende dieser Woche wird der Embryo bereits ein Herz haben, das schlägt! Ganze vier Millimeter misst Ihr Baby.
Ihre Monatsblutung bleibt aus. Der Schwangerschaftstest wird positiv. Am besten Sie rufen gleich bei Ihrem Frauenarzt an und machen einen Termin für die erste Vorsorgeuntersuchung aus. So wird die Schwangerschaft von Anfang an ärztlich überwacht. Auch finden Sie hier erste Antworten auf die vielen Fragen, die Ihnen nun durch den Kopf schwirren. Medikamente sollten Sie zum Beispiel ab jetzt auch nur noch nach Absprache mit Ihrem Arzt einnehmen. Rücksprache erfordern auch Impfungen oder Röntgenaufnahmen.
Den Konsum von Alkohol, Zigaretten und natürlich von Drogen sollten Sie für die nächsten Monate und die Zeit nach der Geburt (falls Sie vorhaben zu stillen) möglichst einstellen. Sie würden dem ungeborenen Kind schaden.
Quellen:
adeba.de
urbia.de
monchichi - 24. Jul, 08:51